HOPPARESIMI!

Zoltán Zemlényi

Aus dem Ungarischen von
Gizella und Sandra Hemmer

Impressum

51. Frankfurter Buchmesse
Ungarn unbegrenzt

HEMMER Verlag
Eisenbahnstraße 40
D-67227 Frankenthal
Tel.: 0621 - 4465193
Fax: 0621 - 4465194
Email:
hemmerverlag@web.de
sandra.hemmer@web.de

Kommentar von literaturreport.com
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Über die Übersetzung
Maecenas-Preis

Als HOPPARESIMI! 1987 in Ungarn erschien, entwickelte es sich rasch zu einem Bestseller.

Der damals 15jährige Autor Zoltán Zemlényi hatte einen Autounfall erlitten und schwerste
Schädel-Hirnverletzungen davongetragen: Er war vollständig gelähmt und konnte nicht sprechen.
Sein Geist war jedoch intakt geblieben.

Nur knapp dem Tod entronnen, nahm er mit unbändigem Willen, eiserner Disziplin und ungeheurer Kraftanstrengung den Kampf um seine Genesung auf.
Mit der Zeit gelang es ihm, mit seinem linken Zeigefinger auf einer alten Schreibmaschine sein Tagebuch zu schreiben. Facettenreich schildert er sein Leben, seine Gefühle und Erlebnisse - die eines Teenagers und die eines langsam Genesenden. Sein ungebrochener Lebensmut und sein Humor, aber auch nachdenkliche Momente ziehen den Leser bis zum überraschenden Schluss in den Bann.

Seine Mühen hatten Erfolg: Zum einen ging es ihm nach und nach besser, zum anderen wurde er für sein Buch mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
Ein Theaterstück wurde geschrieben und sowohl jahrelang im Madách-Kamara-Theater in Budapest gezeigt als auch im Fernsehen ausgestrahlt.

Zoltán Zemlényi wurde in ganz Ungarn berühmt, und seine Popularität ist auch heute noch ungebrochen.

Nicht zuletzt waren es seine ideenreichen Wortschöpfungen, die ihm mittlerweile die Aufnahme in den PEN-Clup einbrachten. Doch gerade jene Wortfindungen ließen unzählige Übersetzer daran scheitern, HOPPARESIMI! in andere Sprachen zu übersetzen. Nach 6 Jahren mühevoller Arbeit ist es Gizella und Sandra Hemmer gelungen, eine deutsche Übersetzung anzufertigen. Nur so wird es möglich sein HOPPARESIMI! in andere Sprachen zu übertragen.

In Ungarn bereits mehrfach preisgekrönt, wurde die deutsche Fassung nominiert für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse:
"Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung - Literaturübersetzung ins Deutsche"

Reiz des Unüberwindbaren!
Artikel aus dem Mannheimer Morgen vom 30.12.1999
von Ralf-Carl Langhals

Zwei Mannheimerinnen knacken ein Kultbuch

Überall in Ungarn wurde im Sommer 1992 über einen Autor gesprochen, dessen Erstlingswerk, obwohl schon vor fünf Jahren erschienen, immer noch von ungebrochener Popularität war. Die lesefreudigen Touristinnen Gizella und Sandra Hemmer machten sich also auf, um das Buch zu kaufen, aber Fehlanzeige. Vier Wochen nach Erscheinen war die Erstauflage in Höhe von 70 000 Stück ausverkauft. Eine Neuauflage war in der Zeit des politischen Umbruchs nicht möglich und später durch unklare Besitzverhältnisse im Verlag vertagt worden. In allen Büchereien des Landes war das Buch zudem gestohlen, selbst der Schwarzmarkt gab 1992 nichts mehr her.

Was blieb den beiden Mannheimerinnen anderes übrig, als den Autor selbst anzuflehen? Der junge Schriftsteller war zwar hocherfreut, konnte aber auch nur ein Exemplar zum Kopieren bereitstellen. Er klagte, sein Buch werde wohl nie in einer anderen Sprache erscheinen, da alle Übersetzer nach 20 Seiten das Handtuch geworfen und das Original mit dem Vermerk unübersetzbar zurückgesandt hätten.

Begeistert von der Lektüre und vom sympathischen Autor wurde der Ehrgeiz der ehemaligen Dolmetscherin Gizella Hemmer geweckt. Die gebürtige Ungarin, die, wie sie sagt, der Liebe wegen vor 30 Jahren nach Mannheim kam, nahm sich vor, die Übersetzung mit Hilfe ihrer Tochter in Angriff zu nehmen. Ein bis zwei Jahre Arbeit hatte man für das 300 Seiten starke Werk veranschlagt. Dass daraus sechs Jahre werden würden, hatten sie nicht gedacht ... Was macht das Buch so interessant und die Übersetzung so aufwendig?

1985 erlitt der damals 15-jährige Schüler Zoltán Zemlényi bei einem Autounfall schwerste Hirnverletzungen, war vollständig gelähmt und sprachunfähig. Mit unglaublicher Anstrengung gelang
es ihm, dessen geistige Fähigkeiten erhalten waren, nach einigerZeit seine Eindrücke mit dem linken Zeigefinger an eine alte Schreibmaschine weiterzugeben. Sein Tagebuch notiert voller Witz und Geist die Erfahrungen als Schwerstbehinderter. Der Verlust von Lebensqualität, die Tatsache, von vielen als Idiot behandelt zu werden, aber auch Dankbarkeit, überhaupt zu leben, sind die Hauptaspekte seines Buches.

Mutter und Tochter übersetzten neben Arbeit und Studium sechs Jahre lang in jeder freien Minute. Sie ließen nach eigener Aussage kein unbequemes Wort unter den Tisch fallen und versuchten, die fantasievollen Wortspiele im Deutschen wiederzugeben. Da wurde abgeglichen, gefeilt und beim Essen stundenlang über Details diskutiert.
Wenn ich heute an einer beliebigen Stelle das Buch aufschlage, kann ich immer noch nicht aufhören zu lesen, sagt Gizella Hemmer strahlend. Werk und Person des Autors haben die ganze Familie
gefangen genommen, wie man merkt.

Der mittlerweile 29-jährige Autor avancierte in Ungarn zum Medienliebling und hat als Volksheld sogar Einzug in die Schulbücher gehalten. Ein lebensfroher Teenager kreierte einen neuen Stil: Jugendsprache, englische Pop-Fetzen, Wortneuschöpfungen und Syntaxumstellungen sind Grund genug, einen Übersetzer verzweifeln zu lassen. Dass Gizella und Sandra Hemmer den Mut nicht verloren, spricht für sie und die ebenso nachdenklichen wie komischen Momente des Buches.

Zur Karlsruher Bücherschau - mit Gastland Ungarn - erhielt Zoltán eine Einladung. Er war am 29. November im Rahmen einer Autorenlesung vor Ort. Das Publikum war von der Lesung und von seiner Person tief beeindruckt, und niemand wollte gehen, als das Programm beendet war. Die Gäste haben das Gebäude erst nach 22.30 Uhr verlassen - auf Drängen des Pförtners, der abschließen wollte.

Zoltán Zemlényi auf der Frankfurter Buchmesse im Interview am Verlagsstand.

Information: Zoltán Zemlényi: Hopparesimi!, Hemmer Verlag,  Eisenbahnstraße 40, Frankenthal,
ISBN 3-9806979-0-8,
ISBN 978-3-9806979-0-3
313 Seiten, 20,35 Euro

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