HOPPARESIMI! |
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Als HOPPARESIMI! 1987 in Ungarn erschien, entwickelte es sich rasch zu einem Bestseller. Der damals 15jährige Autor Zoltán Zemlényi hatte einen Autounfall erlitten und schwerste Nur knapp dem Tod entronnen, nahm er mit unbändigem Willen, eiserner Disziplin und ungeheurer Kraftanstrengung den Kampf um seine Genesung auf. Seine Mühen hatten Erfolg: Zum einen ging es ihm nach und nach besser,
zum anderen wurde er für sein Buch mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Zoltán Zemlényi wurde in ganz Ungarn berühmt, und seine Popularität ist auch heute noch ungebrochen. Nicht zuletzt waren es seine ideenreichen Wortschöpfungen, die ihm mittlerweile die Aufnahme in den PEN-Clup einbrachten. Doch gerade jene Wortfindungen ließen unzählige Übersetzer daran scheitern, HOPPARESIMI! in andere Sprachen zu übersetzen. Nach 6 Jahren mühevoller Arbeit ist es Gizella und Sandra Hemmer gelungen, eine deutsche Übersetzung anzufertigen. Nur so wird es möglich sein HOPPARESIMI! in andere Sprachen zu übertragen.
In Ungarn bereits mehrfach preisgekrönt, wurde die deutsche Fassung nominiert für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse: |
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Reiz des Unüberwindbaren! Zwei Mannheimerinnen knacken ein Kultbuch Überall in Ungarn wurde im Sommer 1992 über einen Autor gesprochen, dessen Erstlingswerk, obwohl schon vor fünf Jahren erschienen, immer noch von ungebrochener Popularität war. Die lesefreudigen Touristinnen Gizella und Sandra Hemmer machten sich also auf, um das Buch zu kaufen, aber Fehlanzeige. Vier Wochen nach Erscheinen war die Erstauflage in Höhe von 70 000 Stück ausverkauft. Eine Neuauflage war in der Zeit des politischen Umbruchs nicht möglich und später durch unklare Besitzverhältnisse im Verlag vertagt worden. In allen Büchereien des Landes war das Buch zudem gestohlen, selbst der Schwarzmarkt gab 1992 nichts mehr her. Was blieb den beiden Mannheimerinnen anderes übrig, als den Autor selbst anzuflehen? Der junge Schriftsteller war zwar hocherfreut, konnte aber auch nur ein Exemplar zum Kopieren bereitstellen. Er klagte, sein Buch werde wohl nie in einer anderen Sprache erscheinen, da alle Übersetzer nach 20 Seiten das Handtuch geworfen und das Original mit dem Vermerk unübersetzbar zurückgesandt hätten. Begeistert von der Lektüre und vom sympathischen Autor wurde der Ehrgeiz der ehemaligen Dolmetscherin Gizella Hemmer geweckt. Die gebürtige Ungarin, die, wie sie sagt, der Liebe wegen vor 30 Jahren nach Mannheim kam, nahm sich vor, die Übersetzung mit Hilfe ihrer Tochter in Angriff zu nehmen. Ein bis zwei Jahre Arbeit hatte man für das 300 Seiten starke Werk veranschlagt. Dass daraus sechs Jahre werden würden, hatten sie nicht gedacht ... Was macht das Buch so interessant und die Übersetzung so aufwendig? |
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1985 erlitt der damals 15-jährige Schüler Zoltán Zemlényi bei einem Autounfall schwerste Hirnverletzungen, war vollständig gelähmt und sprachunfähig. Mit unglaublicher Anstrengung gelang Mutter und Tochter übersetzten neben Arbeit und Studium sechs Jahre
lang in jeder freien Minute. Sie ließen nach eigener Aussage kein unbequemes Wort unter den Tisch fallen und versuchten, die fantasievollen Wortspiele im Deutschen wiederzugeben. Da wurde abgeglichen, gefeilt und beim Essen
stundenlang über Details diskutiert. Der mittlerweile 29-jährige Autor avancierte in Ungarn zum Medienliebling und hat als Volksheld sogar Einzug in die Schulbücher gehalten. Ein lebensfroher Teenager kreierte einen neuen Stil: Jugendsprache, englische Pop-Fetzen, Wortneuschöpfungen und Syntaxumstellungen sind Grund genug, einen Übersetzer verzweifeln zu lassen. Dass Gizella und Sandra Hemmer den Mut nicht verloren, spricht für sie und die ebenso nachdenklichen wie komischen Momente des Buches. |
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